UA-138409314-1 Frauenbild, Patriarchatskritik der Künstlerin Simone Schramm
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Frauenbild


Ich habe tatsächlich schon im Kleinkindalter hauptsächlich Frauen (oder damals wohl eher Mädchen) gezeichnet oder gemalt. Ich kann mich noch sehr deutlich an eine Szene im Kindergarten erinnern, wo die anderen Kinder in der Gruppe sich bei unserer Kindergärtnerin über mich mit den Worten: "Die Simone malt immer nur Mädchen. Warum macht sie das?" beschwert haben. Ich sehe wie ich am Tisch sitze und mich alle, inklusive unserer Erzieherin, anstarren als käme ich von einen anderen Stern. Da ich ein sehr schüchternes Kind war, habe ich mich in dieser Situation extrem unwohl gefühlt. Ich dachte ich habe irgendwas nicht richtig gemacht und mit mir stimmt wohl was nicht wenn die Anderen meine Bilder seltsam finden.

Teilweise habe ich daraufhin meine Frauenstudien unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit, also meinen Kinderzimmer, weitergeführt und sie stapelweise in meiner Schublade versteckt.
Heute meine ich: Nein, mit mir ist alles in Ordnung.
Ich habe nur Mittel und Wege gesucht, wie ich mein Weiblich- Sein zum Ausdruck bringen kann.


In unserem patriarchalisch ausgerichteten Gesellschaftssystem, wo es zu einer Überbetonung von Macht, Erfolg, Durchsetzungsvermögen und Fortschritt gekommen ist, engt dies den Raum zur Entfaltung der weiblichen Wesensart stark ein.

Ich vermute dies intuitiv schon als Kind gespürt zu haben, in Form von Traurigkeit, Anspannung, Enge und einen Gefühl von Unwillkommen auf diesen Planeten zu sein. Als Gegenmaßnahme griff ich zu Stift und Papier um mir einen Platz zu schaffen an dem ich mich ohne Einschränkung ausdrücken kann.

Bis heute suche ich diesen Ort regelmäßig auf und kann mir nicht vorstellen ohne Ihn als Gegengewicht klar zu kommen in unserer derzeitige Realität. Für diese Ressource bin ich sehr dankbar und gleichzeitig frage ich mich aber ob das ein optimale Zustand ist: Das man erst woanders hin flüchten muss um sich frei zu fühlen.


An dieser Stelle möchte ich darlegen was aus meiner Sichtweise matriarchal bedeutet:
Es fängt schon bei der Übersetzung an.
Im Duden werden die Wörter matri-arche als Mutter-Herrschaft übersetzt. Wenn man aber nach der Bedeutung des Wortes 'arche' einzeln sucht, wird dieses ganz anders definiert, nämlich als Anfang, Prinzip oder Ursprung.

In der antiken Philosophie ist sogar vom Urstoff, aus dem die Welt entstanden ist die Rede.

Von Machtausübung auf irgendwas oder irgendjemand ist da nicht mehr die Rede und schon gar nicht das Frauen dieses tun.


Also wäre in meinen Augen ein matriarchale Gesellschaft ein Zusammenleben aller Menschen, wo am Anfang das Mütterliche, also das Lebensspendene, -erhaltene und -fördernde steht und daraus sich die Art wie wir auf diesen Planeten leben wollen entwickeln würde. Die derzeitige Frauenbewegung zielt deswegen meiner Ansicht nach in eine falsche Richtung. Hier kämpfen Frauen um das Recht auf Teilhabe an der Macht. Sie wollen nun endlich ein vollwertiges Mitglied sein. Sie wollen auch Karriere machen, Führungspositionen einnehmen, Politik machen, Bestimmer sein über andere.


Es ergibt sich aber doch kein Unterschied ob nun Frauen oder Männer sich den Strategien des Systems, also (Be)herrschung, Spaltung, Zerstörung bedienen. Es bleibt doch alles beim Alten oder wird eher noch schlimmer. Weil nun völlig der Gegenpol von dieser Art zu leben abhanden kommt.
Wie krank sind wir? Wie weit sind wir schon von unseren Wesenskern entfernt, dass Frauen ihre eigene Unterdrückung befürworten und sie auch noch selber herbeiführen wollen und dies denn als Befreiung bezeichnen?


Ein Krieg bleibt ein Krieg, ob nun von Mann oder Frau angezettelt. Die Ausbeutung der Natur wird nicht ihre Leben zerstörende Kraft verlieren, bloß weil sich nun das weibliche Geschlecht darum kümmert. Ob nun richtig oder falsch, die derzeit wieder sehr aktuelle Frauenbewegung richtet den Fokus auf ein wichtiges Thema und ist mit "Schuld" daran, dass in mir die Idee aufkam mehr machen zu wollen, als nur Frauenbilder zu malen und diese denn zwar schmückenderweise aber unkommentiert an die Wand zu hängen.
Ich möchte diesen Teil der auf der Leinwand überlebt hat wieder mehr in die reale
Welt integrieren.


In erster Linie durch "Arbeit" an mir selber, um meinen Wesenskern wieder mehr Raum geben zu können und ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass das Leben auch andere Möglichkeiten bietet, als das was uns täglich an Druck/ Dreck entgegen geschleudert wird.


Zusätzlich werde ich die theoretische Auseinandersetzung mit diesem Thema fortführen und schriftlich meine Einsichten, Ideen und Erfahrungen teilen. Seit 2020 verfasse ich Gedichte- 

eine wunderbare Ergänzung zu meinem bisherigen bildlich kreativen Arbeiten.

Auf dieser Website halte ich Interessierte mit meinen Blog auf den Laufenden.

Zum Blog "Kunst und Sein":

https://www.art-simoneschramm.de/blog

Ich hoffe mit dieser Herangehensweise neue Perspektiven für mich zu finden und diese an mein Umfeld weitergeben zu können.Denn es ist doch so: In einer Gabe liegt auch immer eine Auf-Gabe. Ich glaube das jeder von Natur aus seinen Platz hier auf der Erde hat- wo er so sein kann wie er ist, sich nicht beweisen muss und dadurch auf die richtige Art und Weise wirken kann.

 


 

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